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FRAUEN IM SINN

 

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Verlag Krug & Schadenberg

 

 

Literatur deutschsprachiger und internationaler

Autorinnen (zeitgenössische Romane, Kriminalromane,

historische Romane, Erzählungen)

 

Sachbücher und Ratgeber zu allen Themen

rund um das lesbische Leben

 

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Roberta Gradl

Venusgeflüster

Lesbische Sexgeschichten

 

 

 

K+S digital

Lady’s Fun

Sie stand auf der gegenüberliegenden Straßenseite und beobachtete den Eingang. Sie stand da schon ziemlich lange und kam sich dabei gehörig komisch vor. Niemand hatte den Laden betreten, und sie wusste nicht, ob das gut oder schlecht war. Je länger sie wartete, desto mehr aberwitzige Gründe erfand ihre Fantasie, um schleunigst wieder das Weite zu suchen.

Und so stieß Annika sich schließlich von der Hauswand ab, an der sie gelehnt hatte, und überquerte die schmale, ruhige Straße. Hoch erhobenen Hauptes, lässig schlendernd. So hoffte sie jedenfalls.

Auf dieser Seite der Straße brannte die Sommersonne mit voller Wucht auf den Asphalt, die Pflastersteine und die Ziegel der Hauswände. Es war wie im Backofen, und Annika musste im grellen Licht blinzeln, um die Schrift am Eingang des Ladens lesen zu können:

Lady’s Fun – Sexshop für Frauen, stand da in schön geschwungenen, eleganten Lettern. Sonst nichts. Auch das Schaufenster eröffnete keine Einblicke; es war mit einer schlichten weißen Gardine dezent verhängt.

Annika wischte sich die feuchten Handflächen am Rock ab und trat ein.

Das Türglöckchen bimmelte wie in einem alten Krämerladen aus Kindertagen. Ein kleiner, aber sonnenheller Vorraum mit nur zwei Regalen und einem Tresen. Während sie energisch, aber mit steifen Beinen zielstrebig auf den Tresen zuging, sah sie aus den Augenwinkeln schon die ersten Abbildungen und Gegenstände, die ihr die Röte in die Wangen trieben.

Hinter dem Tresen saß eine Frau. Sie legte das Buch beiseite, in dem sie gelesen hatte, und lächelte Annika aufmunternd zu, nachdem diese sichtlich ratlos stehen geblieben war.

»Hallo«, sagte sie. »Kann ich Ihnen helfen?«

Krampfhaft suchte Annika in ihrem plötzlich leeren Hirn nach ihrem sorgsam einstudierten Satz. Und fand ihn nicht. Stattdessen starrte sie die Verkäuferin – nannte man sie so? – neugierig an. Wie normal und unaufdringlich sie wirkte! Annika hatte etwas anderes erwartet. Ihr hellbraunes Haar war adrett kurz geschnitten, und aus dem leicht herben, gebräunten Gesicht strahlten sie ein Paar eindringliche blaue Augen an, umgeben von deutlichen Lachfältchen. Diese Frau lachte gerne, dachte Annika. Aber nicht über, sondern mit der Welt. Und schon fühlte sie sich etwas weniger unsicher auf diesem fremden Terrain.

»Ich möchte mir gerne … ähem, ich interessiere mich für einen Vibrator.« Da war er draußen, ihr Satz! Ging doch! Nicht viel anders als beim Kauf einer Waschmaschine.

»Gerne«, nickte die Frau. »Ich zeig’ sie Ihnen.«

Annika folgte ihr ein paar Schritte in einen großen Raum, an dessen Wänden die Regale bis unter die Decke reichten. Durch das verhängte Fenster fiel warmes, gedämpftes Licht auf eine Vielfalt von Toys in allen Farben und Formen, so dass Annika sich einen Augenblick lang wie ein Kind in der Spielzeugabteilung eines Kaufhauses fühlte. Neben dem obligatorischen Schwarz sah sie Weiß, Blau, Rot und Rosa, Hellgrün, Grasgrün, Lila, aber auch durchsichtige, schimmernde, metallische sowie hautfarbene »Gegenstände«, alle ansprechend und fein säuberlich aufgereiht und, wie Annika staunend registrierte, teilweise sogar betriebsbereit in Ladestationen. Und all diese Formen!

Regelrecht überwältigt, versuchte sie, die Eindrücke in sich aufzunehmen.

»Suchen Sie etwas Bestimmtes? Oder möchten Sie sich vielleicht erst einmal in Ruhe umschauen?«, erkundigte sich die Verkäuferin und riss Annika damit aus ihrem gebannten Staunen. »Wenn Sie dann etwas wissen wollen, können Sie mich jederzeit fragen. Ich führe Ihnen aber auch gerne jetzt gleich einzelne Modelle vor.«

»Nein, danke! Ich schaue mich erst einmal um.« Annika kam ihre Stimme viel zu ruppig und überhastet vor, und sie war froh, als die Verkäuferin nur zustimmend nickte und sich wieder zu ihrem Buch verzog.

Annika war erleichtert, dass sie in Ruhe gelassen wurde und unbeobachtet ihren Blick über die Regale und deren verwirrende Auslagen schweifen lassen konnte. Nein, das war ihr noch zu aufregend und verstörend. Lieber erst einmal den Raum begutachten. Schlichte weiße Wände, glänzender dunkler Parkettboden, zwei bequem aussehende, zierliche Sessel an einem kleinen Tischchen. Stilvoll und unaufdringlich. Stünden Bücher in den Regalen statt Sexspielzeug, wäre das ein anheimelnder, ruhiger Leseraum.

Als Annika sich gerade ein wenig entspannte, sah sie die Handschellen. Daneben Peitschen aus Leder. Und Gegenstände, deren Verwendungszweck sie sich beim besten Willen nicht vorstellen konnte. Schnell wandte sie den Blick ab. Mit glühenden Wangen.

Okay, du bist hier, weil du einen Vibrator kaufen willst. Für dich und nur für dich! Also los!

Mit angehaltenem Atem griff sie nach dem ersten Vibrator, der ihr ins Auge fiel. Glatt, nachgiebig und erstaunlich fest zugleich lag er in ihrer Hand, und unwillkürlich musste sie sich eingestehen, dass so ein Teil sich sicherlich sehr intensiv anfühlen würde, wenn … Meine Güte – der Vibrator hatte die Form eines Delfins! Annika sah ein zweites Mal hin. Tatsächlich! Es schien, als würde der Delfin übers ganze Gesicht breit und verschmitzt grinsen. Kichernd stellte sie ihn wieder an seinen Platz.

Ich bin Alice im Wunderland!

Beschwingt und mutiger geworden, nahm sie einen Vibrator mitsamt Verpackung aus dem Regal. Seine Form war recht unauffällig, bis auf die langgezogene, leicht gebogene und abgerundete Spitze. Neugierig las sie den Text auf der Rückseite der Schachtel:

»Stimulieren Sie Ihre Klitoris mit der sinnlichen Spitze dieses Vibrators. Eingeführt erlaubt die leichte Krümmung die direkte Stimulation des G-Punkts. Stufenlos regelbar – von zärtlich-sanft bis verführerisch-wild.«

Beim Lesen spürte Annika die Wirkung der Zeilen – ein Ziehen in der Magengrube, wobei sie hoffte, dass es auch genau dort blieb.

Schnell, als wäre die Schachtel heiß, stellte sie sie wieder weg. Dabei streifte sie mit dem Arm ein äußerst bizarres Gebilde, das dabei ins Wanken kam. Ehe es umfallen und andere Spielzeuge mitreißen konnte, hatte Annika es auch schon in der Hand.

Aus einem etwas klobigen metallenen Batteriefach wuchs ein massiver Schaft empor, der in rundliche Segmente geteilt war. An seiner Basis befand sich ein dicker gekrümmter Fortsatz, so lang wie Annikas Daumen. Oh, und kleine Perlen und Noppen gab es auch noch.

Befremdet und gleichzeitig merkwürdig berührt, drehte und betastete Annika den Vibrator – und schaltete ihn aus Versehen ein. Fast wäre ihr ein kleines Huch! über die Lippen gehuscht. Ihr wäre nie in den Sinn gekommen, dass die Dinger einsatzbereit im Regal standen! Außer einem leichten Vibrieren tat sich nichts, doch in ihrer Handfläche schien sich die Empfindung zu verstärken und wie schwach kribbelnder Strom über ihre Haut bis in ihren Schoß zu fließen. Gerne hätte sie die Augen geschlossen, um diesem Vibrieren in ihrer Hand und seiner Wirkung nachzuspüren. Stattdessen sah sie sich das Batteriefach genauer an und entdeckte dort drei winzige, flach ins Metall eingelassene Knöpfe und ein kleines Display. Dieses Schätzchen hier musste mehr können, als bloß vibrieren. Besonders der Fortsatz hatte es ihr angetan. Wenn man den Vibrator so hielt und einführte, dann befand sich der Fortsatz direkt an …

Das Glöckchen an der Ladentür bimmelte. Annika erschrak, als hätte man sie beim Stehlen im Supermarkt erwischt, und versuchte hastig, das Lustgerät auszuschalten. Vergeblich fummelte sie an den Knöpfen – das Ding surrte weiter vor sich hin. Hastig stellte sie es irgendwohin ins Regal und verzog sich in die hinterste Ecke des Raumes zu den DVDs und Büchern. Ohne hinzusehen, schnappte sie sich ein Buch, schlug es auf und tat, als wäre sie ganz darin vertieft.

Zum Glück kam die neue Kundin nicht in den Verkaufsraum, sondern sprach am Tresen mit der Verkäuferin. Von ihrem Platz aus konnte Annika sie nicht richtig sehen, sie registrierte lediglich eine große, schlanke Gestalt und langes, schwarzes Haar.

»Wie schön, dass meine Bestellung da ist! Danke, dass du mich gleich angerufen hast.«

Aha, die beiden scheinen sich zu kennen, dachte Annika.

»Ja klar!«, kam die Antwort der Verkäuferin. »War heute früh in der Lieferung dabei. Und ich wollte dich doch nicht noch länger auf dieses Prachtstück hier warten lassen.«

Annika sah das schmunzelnde, vertrauliche Zwinkern in der Stimme der Verkäuferin geradezu vor sich.

Die Kundin lachte. Kehlig und ungehemmt. Dann wurde das Gespräch halblaut weitergeführt, und Annika verstand die Worte nicht mehr. Aber die Stimmen – sie bekamen etwas Sinnliches, Aufgeladenes, als streichelten die beiden sich gegenseitig mit Worten.

Annika schluckte und merkte, wie warm es in dieser Ecke so nah am sonnenbeschienenen Fenster war. Ihre Kopfhaut prickelte, ihre Hände waren wieder feucht, und zwischen ihren Brüsten hatte sich bereits ein kleines Rinnsal gebildet.

Jetzt erst sah sie, was für ein Buch sie da in den Händen hielt: Ein doppelseitiges Foto zeigte zwei nackte, sehr verführerisch aussehende Frauen bei einer eindeutigen Handlung. Bestürzt blätterte Annika um, aber auch auf der nächsten Seite liebten sich die zwei Frauen, diesmal beide sitzend, die Beine um die Partnerin geschlungen, ihre Hände zwischen sich …

Fasziniert starrte Annika auf das Foto. Dann schlug sie das Buch zu – Lesbische Liebe: 20 Stellungen – und versuchte ihren beschleunigten Herzschlag zu ignorieren. Ob Lesben Vibratoren benutzten? Dildos?

Sie traute sich nicht, ihren Winkel zu verlassen, also ließ sie den Blick aus ihrer Ecke heraus schweifen, während die Kundin und die Verkäuferin am Tresen noch immer heiter und ungeniert gurrten.

Die Antwort auf Annikas Frage lag neben ihr auf einem Fach unter den Büchern. Ein Dildo, hellviolett und transparent, furchterregend lang, sicherlich fünfzig Zentimeter, und mit zwei eindeutig nachgeformten Enden. Zwei Enden? Annika ging in die Hocke, und nach einem raschen Blick Richtung Tresen schnappte sie sich das geheimnisvolle Teil zur genaueren Betrachtung. Zunächst wabbelte es in ihrer Hand, da es viel biegsamer war als die anderen Freudenspender, aber ihr war schon klar, dass es nicht dazu gedacht war, jemandem damit lustvoll den Hintern zu versohlen. Prüfend bog sie den Dildo und formte ihn zu einem U. Das Foto kam ihr wieder in den Sinn. Zwei Frauen, sich gegenübersitzend, fast Bauch an Bauch – und ein langer Dildo mit zwei Enden … Oha! Eine Welle von Hitze und Erregung schoss Annika vom Bauch ausgehend gleichzeitig in Kopf und Schoß. Ihre schwitzenden Hände hinterließen feuchte Spuren auf dem lila Latex.

»Na, haben Sie etwas gefunden, das Sie interessiert?«

Annika warf den Doppeldildo zurück ins Regal und richtete sich viel zu schnell auf, so dass der Raum sich einen Moment lang drehte. Wie, um alles in der Welt, hatte sie überhören können, dass die Kundin gegangen und die Verkäuferin zu ihr nach hinten gekommen war? Sie spürte ihren feuchten Slip an ihrer Scham, und sie wusste, dass sie hochrot geworden war. Am liebsten wäre sie geflohen, nur raus aus dem Laden, alle Peinlichkeit und alle unerwarteten Lustanfälle vergessend. Wie lange war sie schon hier? Eine halbe Stunde vielleicht. Jetzt gehen, nach all der Überwindung, die es sie gekostet hatte? Außerdem wäre sie sich dann der Verkäuferin gegenüber wie ein Feigling vorgekommen, eine kleine verklemmte Trutsche, die sich wie ein neugieriger Teenager für dreißig aufregende Minuten alles anschaut und dann kneift.

Entschlossen deutete sie auf den außerirdisch anmutenden Vibrator, den sie schon in der gehabt Hand hatte.

»Dieser da kommt mir recht interessant vor«, sagte sie mit viel zu piepsiger Stimme.

Die lächelnden Augen der Verkäuferin schienen noch intensiver zu strahlen, als sie nach dem Gerät griff.

»Ah, unser Hightech-Wunder. Eine gute Wahl! Lassen Sie mich – oh, der ist ja eingeschaltet – ihn vorführen!«

Mit geschickten Fingern drückte sie die Knöpfe an dem Bedienelement, während sie erklärte: »Diese Madonna ist für vielfältige Varianten programmierbar. Aber Sie können auch jede Variante einzeln laufen lassen. Sehen Sie, jetzt vibriert sie nur, ganz gleichmäßig. Zusätzlich kann man einstellen, dass sich die Segmente am Schaft drehen, und zwar in unterschiedliche Richtungen. Ist es nicht fantastisch, was Mikrochips alles möglich machen!«

Annika konnte nur mit weitaufgerissenen Augen nicken.

»Und nun können Sie den Stimulator für die Klitoris zuschalten … Voilà!«

Der Fortsatz an der Basis des Vibrators begann sich lüstern zu winden wie eine aufgerichtete Schlange und vibrierte dabei immer schneller.

Aus Annikas Gehirn schien alles Blut in Richtung ihrer Klitoris zu schießen, während die Dreh- und Windebewegungen des Vibrators sie hypnotisierten.

Unbeeindruckt von Annikas Sprachlosigkeit, fuhr die Verkäuferin mit sichtlicher Begeisterung fort: »Wie gesagt, Sie können die Madonna auch im Vorfeld programmieren, was sie wann und wie lange tun soll.«

»Im Vorfeld?«, hauchte Annika.

Die Verkäuferin schenkte ihr ein blitzendes, stolzes Lächeln, nickte und drückte ihr die leise summende Madonna in die Hand.

Annika stand da und wagte kaum einen Blick auf das Gerät, das sich in ihren Händen wand wie ein lebendiges Wesen. Sie wollte es der Verkäuferin zurückgeben, sie wollte es ins Regal legen, brachte es aber nicht fertig. Was, wenn jetzt jemand den Laden beträte?

Annika hüstelte: »Ich weiß nicht so recht«, sagte sie lahm. »Er ist schon sehr hightech. Darauf war ich gar nicht vorbereitet. Und so … so grün …«

»O ja, dieses Grasgrün mag wirklich nicht jede«, stimmte die Verkäuferin rasch zu. »Da verstehe ich Sie gut.«

Dann wies sie auf eine hinter einem weißen Vorhang verborgene Tür zwischen zwei Regalen, die Annika bis dahin nicht aufgefallen war. »Aber Sie können sich ja gerne einmal …«

»NEIN!«, wandte Annika wie aus der Pistole geschossen ein.

»Nein?«, wiederholte die Verkäuferin verwirrt, doch dann schien sie zu begreifen und bewies ihre Professionalität, indem sie nur sehr verhalten die Lippen spitzte, ehe sie Annika wieder ihre hübschen Lachfältchen präsentierte.

Sachte nahm sie ihr die Madonna aus den Händen.

»Nein, nein, meine Liebe, ich wollte Ihnen nur vorschlagen, ein andersfarbiges Modell aus dem Lager zu holen. Weiß oder schwarz … Es gibt sie auch in rot.«

Annika zog es vor, nichts zu erwidern, und ließ die Verkäuferin hinter dem Vorhang verschwinden. Sie zog ein Taschentuch hervor, wischte sich die feuchte Stirn ab und ließ sich vorsichtig auf einen der Sessel sinken, wobei sie sich nur auf die Kante zu setzen wagte, aus Furcht, der Stoff ihres Slips könne die Nässe zwischen ihren Beinen nicht mehr halten.

Als die Verkäuferin mit den drei Madonnen in rot, schwarz und weiß zurückkam, zeigte Annika auf die rote. »Die nehme ich!«

Keine Umschweife mehr.

Kaufen, raus hier, nach Hause!

»Möchten Sie dazu vielleicht noch etwas wissen, oder wollen Sie noch Zubehör wie Gleitmittel oder Ersatzakkus?«, erkundigte sich die Verkäuferin.

Annika schüttelte bloß den Kopf.

»Äh, ja gut. Also, die Ladestation ist inbegriffen. Die Bedienungsanleitung ist ziemlich umfangreich, aber wenn Sie schon einmal einen digitalen Wecker oder einen Videorekorder programmiert haben, sollte das ein Kinderspiel sein. Falls Sie doch Fragen haben oder die Madonna nicht funktioniert, können Sie sich gerne wieder an mich wenden.«

Bestimmt nicht!, dachte Annika, als sie umständlich und fahrig in ihrer Handtasche nach dem Portemonnaie kramte, während die Verkäuferin die Madonna in eine dezente Tüte steckte.

Erst als sie draußen war und wie benommen an der glutwarmen Hausmauer lehnte, fiel Annika auf, dass sie sich gar nicht verabschiedet hatte.

Hastig machte sie sich auf den Weg zu ihrem Wagen.

Stau. Stop and go, wenn überhaupt. Draußen 34 Grad im Schatten. Im Wagen kühlte die Klimaanlage Annikas erhitzte Haut. Sie sah nicht die Wagenkolonnen links und rechts neben sich, die mürrischen Gesichter, das Flirren der Hitze auf den Kühlerhauben. Annika sah den hellen Vorhang mit der Tür dahinter. Sie sah sich von der Verkäuferin aufgefordert, den Nebenraum zu betreten. Nur ein kleines Zimmer, aber anheimelnd mit einer dunkelroten altmodischen Couch, einem antiken Tischchen aus Kirschholz daneben und an den weißen Wänden in Silber eingerahmte Fotos von Frauen, die sich küssten. An der Decke drehte sich gemächlich ein großer Ventilator, Modell altes Kuba, und spendete etwas Kühle.

Hinter Annika schloss sich die Tür diskret mit einem leisen Klick. Sie war allein, mit der Couch und der Madonna, die sie nun testen durfte.

Auf ihren verschwitzten Schenkeln kam ihr das Leder der Couch wunderbar kühl vor. Wie froh sie um ihren kurzen Sommerrock war! Brauchte sie doch nur den nassen Slip auszuziehen. Keine Hemmungen, keine Peinlichkeiten. Im Gegenteil: Dass sie sich im Hinterzimmer eines Sexshops befand, dass sie sich gleich mit einem Vibrator befriedigen würde, während eine fremde Frau, wohl wissend, jenseits der Tür mit ihren schönen Augen ein Buch las … All das erregte Annika heiß und drängend.

Sie brauchte die Gleitcreme nicht, die auf dem Tischchen bereit lag.

Geschickt schaltete sie die Madonna an, drückte die richtigen Knöpfe in der richtigen Reihenfolge, genoss allein schon den Anblick des sich windenden Lustspenders und das Vibrieren, das er durch ihre Hände schickte. Dann lehnte sie sich zurück, spreizte die Beine, schloss die Augen.

Zuerst ließ sie die Madonna nur an ihren Venuslippen spielen und war da schon verblüfft über die heftige Erregung, die sie auslöste. Als sie es schließlich wagte, ihre Klitoris damit zu berühren, schoss die Lust ihr wie ein Blitz bis in den Kopf. Sie jauchzte auf, erschrocken, zitternd und begierig zugleich. Ausatmen, Pause, langsam, langsam. Sicher ging das auch mit den Brüsten. Behutsam führte sie die Spitze der Madonna über ihre harten Brustwarzen. Herrlich! Sie ließ den Kopf an die Lehne zurücksinken und sah durch halbgeöffnete Augen die feuchtglänzenden Lippen der sich küssenden Frauen auf dem Poster gegenüber. Ob Frauenlippen sich so anfühlten wie sie aussahen?

Ein Schatten neben ihr erregt ihre Aufmerksamkeit. Sie erschrickt nicht, als das Polster der Couch nachgibt, weil die Verkäuferin sich mit einer fließenden Bewegung neben sie setzt. Frauenhände nehmen ihr geflissentlich den Dildo ab, lassen ihn nach unten zu ihrem Schoß wandern. Frauenaugen lächeln sie an …

Bösartiges Hupen riss Annika aus ihrem Traum. Der Wagen hinter ihr ließ den Motor aufheulen. Es ging weiter, ein paar stockende, heiß-rauchende Meter, die Annika wie in Trance zurücklegte, während ihr Schoß und ihr Herz lüstern und aufgewühlt im Gleichklang pochten. Sie presste die Schenkel zusammen, so gut es ging, fragte sich, ob sie gleich hier, mitten im Stau, einen Orgasmus haben würde.

Bei der nächstbesten Gelegenheit bog sie ins Wohngebiet ab und schlängelte sich mit überhöhter Geschwindigkeit durch kleine ruhige Straßen, nahm den Umweg stadtauswärts in Kauf, nur heim, so schnell wie möglich.

Auf der Autobahn schließlich übertrug sich jede Unebenheit der Straße unmittelbar auf ihre Klitoris. Die jubelte und wollte mehr, mehr, mehr. Und Annika drängte sich ein wahnwitziges Bild auf: Mit 160 auf der Autobahn, den eingeschalteten Vibrator in der Muschi …

Zu Hause angekommen, war ihr, als schwitze sie die Lust aus allen Poren. Sie knallte die Wagentür zu, vergaß abzuschließen, hetzte mit ihrer Tüte zum Eingang.

Im Vorgarten nebenan machte sich Frau Ackermann wie üblich am Unkraut zu schaffen. Sie winkte und richtete sich auf, als Annika an ihr vorbeistürmen wollte. Der übliche Schwatz unter Nachbarinnen wurde eingefordert. Annika versuchte zu lächeln und murmelte etwas von einem dringenden Telefongespräch. Die Ackermann blickte prüfend in ihr Gesicht und sagte etwas von ganz glänzenden Augen und glühenden Wangen. Ob Annika etwa krank sei? Ja, ja, vielleicht eine Sommergrippe, sie fühle sich auch nicht so gut.

Annika ließ die Nachbarin stehen, knallte die Tür hinter sich zu. In der Küche kippte sie ein Glas eiskaltes Wasser hinunter und ließ sich dann auf den Küchenstuhl fallen.

Sie zwang sich, die Verpackung nicht gierig aufzureißen, sondern ordentlich und sauber zu öffnen, während sie sich gleichzeitig den Slip abstreifte. Batteriefach auf, Batterien rein, Plus und Minus beachten. Die Vorahnung, wie sich das kühle Silikon fest und massig in ihr anfühlen würde. Ihr Magen flatterte, ihr Herz flatterte, ihre Finger ebenfalls. Einschalten, Knopf drücken.

Nichts.

Der Vibrator machte keinen Mucks.

Ruhig bleiben! Batteriefach wieder öffnen und Batterien prüfen. Nein, sie waren richtig eingelegt.

Einschalten.

Nichts.

Annika betätigte alle Knöpfe gleichzeitig, dann in verschiedener Reihenfolge. Keine Reaktion, nicht mal ein kleines Summen.

Ungläubig saß sie da, starrte den Vibrator an.

Dann fiel ihr die Bedienungsanleitung ein, und sie suchte in dem dicken Büchlein fieberhaft nach dem deutschen Teil.

Willkommen, wir freuen uns, dass Sie sich für einen unserer Vibratoren entschieden haben! Sie werden es nicht bereuen.

Okay, Schritt eins – Batterien einlegen und Fach gut verschließen … Wahrscheinlich war das das Problem. Vielleicht war es nicht ordnungsgemäß verschlossen gewesen. Annika atmete auf.

Einschalten, Knopf A drei Sekunden lang gedrückt halten, bis das Display blinkt.

Nichts. Nichts. Nichts.

Eine halbe Stunde später hätte Annika einen Mord begehen können. Oder wenigstens die Wände hochgehen.

Alles an ihr klebte, ihre Kleidung, ihre Haut, ihre Venuslippen. Sie überlegte, ob sie duschen sollte, es sich vielleicht unter der Dusche machen, die Energie endlich ausleben …

Aber sie blieb auf dem Küchenstuhl sitzen und konnte den Blick nicht von ihrer nagelneuen Lustspenderin wenden. Fassungslos.

Ein Blick auf die Uhr sagte ihr, dass sie das Gerät an diesem Tag nicht mehr würde zurückbringen können. Bis sie in der Stadt gewesen wäre, hätte der Laden schon geschlossen.

Schnell, ohne Zweifel und Schamgefühle zuzulassen, schnappte sie sich das Telefon und wählte die Nummer auf dem Kassenbon.

»Hallo, Lady’s Fun – Sexshop für Frauen. Wie kann ich helfen?«

Annika atmete auf, es war dieselbe Frau.

Sie musste sich räuspern, wollte ruhig klingen.

»Ja, hallo. Ich … äh … Ich war vorhin bei ihnen und habe den … Vibrator gekauft, er heißt, glaube ich, Madonna der Lust …«

»Ja, ich erinnere mich natürlich«, kam die Antwort. »Stimmt etwas nicht?«

»Hören Sie, ich komme mir jetzt wirklich bescheuert vor … ehrlich … aber ich kriege ihn nicht zum Laufen.« Innerlich wand sich Annika und biss sich auf die Unterlippe, während sie auf die Reaktion der Verkäuferin wartete.

Diese kam prompt: »Denken Sie sich nichts, das ist schon mehreren Kundinnen passiert.«

In der Stimme war wieder das Lächeln zu hören, freundlich, wohlwollend. Annika stellte sich automatisch die Augen mit den Lachfältchen vor. Tiefblaue Augen.

»Haben Sie sich an die Bedienungsanleitung gehalten?«, wollte die Frau wissen.

»Ja, Schritt für Schritt, aber es tut sich einfach nichts.«

»Nehmen Sie bitte die Batterien noch einmal raus«, kam die Anweisung.

»Habe ich schon. Mit den Batterien ist alles in Ordnung!«

Annika kam ihre eigene Stimme nahezu hysterisch vor, aber die Verkäuferin blieb gelassen.

»Tun Sie es trotzdem. Manchmal reagiert der Chip in dem Gerät merkwürdig.«

Annika schnaubte, tat aber wie geheißen.

»Okay? Jetzt nehmen Sie ein trockenes weiches Tuch und reinigen damit die Kontakte. Ich warte solange.«

Beim Aufstehen zog die gebremste Lust in Annikas Unterleib wie ein nagender Schmerz. Die Innenseiten ihrer Oberschenkel waren nass. Gereizt riss sie ein Küchentuch vom Haken und wischte über die Kontakte.

Sie setzte sich wieder. »Hören Sie, ich bin fertig. Soll ich die Batterien wieder einlegen?«

»Genau. Achten Sie dabei auf die Pole und auf die Abdeckung.«

»Jaja, ich weiß!«

»Und …?«

»Warten Sie … Ja! Er läuft!«

Da war es wieder, dieses sanfte, aber insistierende Vibrieren an ihren Handflächen! Und wie zuvor ging es ihr durch und durch.

»Gut! Da bin ich aber froh«, ließ sich die Verkäuferin vernehmen.

Annika lachte, ein wenig überzogen: »Und ich erst! Vielen Dank für die Hilfe, wirklich. Ich wünsche Ihnen einen schönen Feierabend.«

Schon wollte sie das Telefon weg legen, die Verbindung beenden, da hörte sie die Verkäuferin rufen: »Halt, warten Sie einen Moment!«

»Ja? Ich hab’ nicht so viel Zeit, leider. Ein dringender Termin …«

»Hören Sie«, mahnte die Verkäuferin, »es ist gut möglich, dass sich die ganze Software in dem Vibrator aufgehängt hat. Lassen Sie uns einmal durch die Programme gehen, um zu sehen, ob wirklich alles funktioniert.«

Annika verdrehte die Augen und tappte ungeduldig mit dem Fuß auf die kalten Fliesen, stellte das Telefon aber ergeben auf Lautsprecher und legte es vor sich auf den Tisch. Inzwischen surrte die Madonna emsig an den Innenseiten ihrer erhitzten Schenkel auf und ab und verursachte ein Kribbeln am ganzen Körper.

Als Annika schwieg, wurde die Frau am anderen Ende der Leitung eindringlicher:

»Es wäre mir sehr unangenehm, wenn Sie später feststellen müssten, dass das Gerät doch nicht voll einsatzbereit ist. Meine Chefin legt sehr großen Wert auf die gute Betreuung unserer Kundinnen. Es wird auch nicht lange dauern, ganz bestimmt …«

»Wenn Sie meinen«, lenkte Annika seufzend ein. »Das klingt vernünftig.«

»Prima! Jetzt drücken Sie bitte Knopf C, und zwar so lange, bis auf dem Display Reset erscheint. Dann mit A kurz bestätigen.«

Annika schaute an sich hinunter, wie sie mit weitgespreizten Beinen auf dem Stuhl saß. Die Spitze der Madonna war inzwischen fast im nassglänzenden Haar ihrer Lippen verschwunden. Obwohl die Gute ihre Klitoris noch gar nicht berührte, brannte die Erregung Annika bereits durch den Unterleib. Feurige Hitze, ein neuer Schwall Nässe.

Mit zitternden Fingern drehte sie den Vibrator so, dass sie Knöpfe und Display sehen konnte. Sie drückte besagten Knopf, bestätigte.

»Oh, jetzt ist er ausgegangen!«, beschwerte sie sich bei der Verkäuferin. Ihr Mund war ganz trocken.

»Das ist richtig so. Keine Bange! Jetzt wieder einschalten und Knopf A drei Sekunden lang gedrückt halten.«

Die kugeligen Segmente des Schafts begannen sich langsam zu drehen. Lüstern, lasziv, hypnotisierend. Annika schob sich den Vibrator Zentimeter für Zentimeter in ihre Muschi, starrte gebannt auf das Geschehen. Es fühlte sich an, als kneteten mehrere geschickte Finger ihr Inneres. Die Erregung breitete sich aus. Annika merkte kaum, dass sie auf dem harten Küchenstuhl mehr hing als saß.

»Hallo? Sind Sie noch da? Tut sich etwas?«

»Oh … ja …! Es dreht sich.«

»Gut. Dann drücken Sie jetzt Knopf B.«

»Was passiert dann?«

»Knopf B setzt den Schaft in starke Bewegung.« War in der Stimme der Verkäuferin ein leichtes Stocken zu hören? Eine Pause, als hätte sie den Kopf schiefgelegt und lauschte verwundert?

»Moment!« Annika ließ die Madonna tiefer eindringen, zuckte kurz zusammen, als sie sich zur Gänze in sie hineinschob. Dann drückte sie Knopf B.

»O mein Gott!«, ächzte Annika und schlug sofort die Hand vor den Mund, während ein halbwegs nüchterner Teil ihres Verstandes registrierte, dass Lust und Scham eine explosive, höchst schwindelerregende Mischung sind.

»Ist alles okay? Ist etwas passiert?«, erklang die besorgte Stimme der Verkäuferin.

Es dauerte eine Weile, ehe Annika antworten konnte. Dennoch ging ihr Atem immer noch schnell und laut.

»Nein, alles bestens. Ich habe nur noch nie … ich meine, ich … ähem, das ist neu für mich.«

Eine Pause entstand. Eine Pause, in der sich die Madonna in Annikas Innerem drehte und wand und sie sich mit den Beinen am Stuhl festklammern musste.

»Okay«, ließ sich die andere Frau schließlich vernehmen. »Drücken Sie nun noch C.« Und dann wurde sie leiser, beinahe zärtlich: »Ich sag’s Ihnen auch gleich: C schaltet die Klitorisstimulation zu. Also nicht erschrecken.«

Die Stimme der Verkäuferin schien auf einmal so nah. Trotz der leichten Verzerrung durch den Lautsprecher des Telefons hörte Annika sie, als spräche sie ihr sanft direkt ins Ohr. Sie konnte die Wärme ihres Atems an ihrer Haut spüren … Ja, sie konnte deutlich hören, wie die Verkäuferin langsam und tief atmete.

Und dann drückte sie C!

»Hach! Oh … Das ist …!« Weiter kam sie nicht. Der vibrierende Finger schlängelte und drängte sich fordernd und unbarmherzig an ihre Klitoris.

Annika hielt sich an der Tischkante fest, biss sich auf die Lippen, wurde auf dem Stuhl nach hinten geworfen und rutschte gleich darauf wieder nach vorn. Sie kam nicht mehr dazu, das Mikrofon mit der Hand zu bedecken.

Sie kam. Knurrend und keuchend. Und am Ende dann noch mit einem langanhaltenden, unterdrückten Aufschrei.

Bebend und benommen sank ihr Oberkörper anschließend auf den Tisch. Als sie die Augen wieder öffnete, lag das Telefon genau vor ihrem Gesicht. Verständnislos starrte sie es an. Aus dem Lautsprecher drang die stille Anwesenheit der Verkäuferin.

Eine Weile konnte Annika nur schwer und erschöpft ins Mikrofon atmen.

»Alles gut?«, gurrte es aus dem Lautsprecher. »Alles gut?« Ein Hauchen. So warm und leicht klang die Stimme, dass Annika instinktiv die Augen schloss und sich treiben ließ. Eine Minute, vielleicht zwei.

Schließlich räusperte sich die Verkäuferin. »Tja, das waren die einzelnen Elemente, nacheinander zugeschaltet. Aber der Vibrator lässt sich, wie gesagt, auch im Vorfeld gezielt programmieren. So dass man ihn später nicht mehr bedienen muss. Er ist dabei äußerst variabel. Ich erkläre es Ihnen gerne zur …«

Träge öffnete Annika die Augen, schaffte es aber nicht, sich aufzurichten.

»Nein, hören Sie, ich kann nicht mehr … der Termin, wissen Sie. So gern ich auch möchte …«

Kurz schwieg die Verkäuferin – ein merkwürdig klingendes Schweigen. Dann fragte sie: »Sind Sie sicher?«

»Ganz sicher«, flüstere Annika, »Ich kriege die Programme bestimmt allein raus … Und wenn nicht, rufe ich Sie wieder an.«

Die Verkäuferin lächelte, Annika spürte es ganz klar. Lachfältchen, viele Lachfältchen!

»Gerne, es freut mich, wenn ich Ihnen helfen konnte! Oh, und vergessen Sie nicht, die Batterien rauszunehmen, wenn das Gerät längere Zeit nicht benutzt wird.«

»Danke. Ich wünsche Ihnen einen schönen Abend!«

»Den habe ich bestimmt!«, antwortete die Verkäuferin und legte auf.

Batterien rausnehmen, dachte Annika, das wird sicher nicht nötig sein. Dann drückte sie den Aus-Knopf am Telefon.

Dr. Butch

Es ist ein schwüler Tag im Hochsommer. Ich genieße den freien Tag unter der Woche. Auf dem Liegestuhl im Halbschatten der Büsche im Garten lassen sich 32 Grad gut aushalten. Zitronenlimonade mit Eiswürfeln neben mir, Zigaretten, leise Musik aus dem Radio und natürlich das Buch, das ich unbedingt zu Ende lesen möchte. Der Himmel ist von einem fahlen Hitzeblau, kein Lüftchen regt sich, sogar die Vögel sind zu matt zum Singen, und obwohl ich nur im Bikini bin und mich kaum rühre, bilden sich kleine Schweißperlen unter meinem Kinn. Kitzelnd rinnen sie mir zwischen den Brüsten hinab, wo sie sich sammeln, ehe sie im Stoff des Oberteils verschwinden.

Mein Roman ist spannend und zwischendurch ganz schön erotisch. Keine Ahnung, ob er mich inspiriert hat, aber ich fische mir einen Eiswürfel aus der Karaffe und lasse ihn zwischen meine Brüste gleiten. Mit einem zweiten streiche ich langsam erst den Rand des Oberteils entlang, dann – verstohlen und mit einem schnellen Blick in alle Richtungen – unter dem Stoff. Es fühlt sich an wie kalte, sanfte Finger, die meine Haut höchst sensibilisiert und prickelnd unter ihren Berührungen zurücklassen. Gespannt schiebe ich den Eiswürfel Richtung Brustknospe, und, wow, dieses empfindliche kleine Ding springt dem Eis geradezu entgegen! Durch den durchnässten Stoff sehe ich sie hart gen Himmel schwellen.